Lange habe ich mir überlegt, ob ich tatsächlich auch etwas zu der Griechenlandkrise schreiben soll. Immerhin hat sich ja inzwischen so ziemlich jeder zu Wort gemeldet, der eine Meinung dazu hat. Aber, das was heute auf SPON zu lesen ist schlägt dem Fass jetzt endgültig den Boden aus. Um dem maroden Staat Griechenland weiterhin gutes Geld zum vernichten hinwerfen zu können, sollten die gesetzlich verbrieften Rechte der Bundesbank ausgehebelt werden. Unsere Währungsreserven sollten ebenso aufs Spiel gesetzt werden, wie vorher schon etliche Milliarden Euro.
Und so wurde jetzt ein Punkt erreicht, wo es eigentlich nur noch heißen kann: "Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende." - Wir werden Griechenland nicht auf Dauer retten können. Das ist bei der derzeitigen Politik der EU und des IWF geradezu ausgeschlossen. Griechenland und Europa haben nur noch eine Chance: die Hellenen müssen aus dem Euroverbund ausscheiden und wieder eine eigene Währung einführen. Gleichzeitig muss der Griechische Staat kräftig investieren um die Binnennachfrage zu stärken und Arbeitsplätze zu schaffen. Griechenland braucht eine "Abwrackprämie" - denn genau das war das Rezept der Deutschen Regierung vor drei Jahren, bei der letzten großen Finanzkrise. Genau das Gegenteil von dem, was wir heute Griechenland verordnen, hat uns damals geholfen, halbwegs unbeschadet durch die Krise zu gehen. Die schrecklichen Auswirkungen eines strikten Sparkurses allerdings, die kann der geschichtlich bewanderte Leser anhand der Regierung Brünings, des letzten halbwegs regulären Kabinetts der Weimarer Republik, recherchieren. Auch damals sollte ein strikter Sparkurs der Regierung die Situation zum Guten wenden, genau das Gegenteil ist geschehen.
Wenn wir also nicht auch noch die letzten Reserven des Euroraums und damit auch die EU an sich aufs Spiel setzen wollen - dann kann es nur eine Lösung geben - Griechenland muss aus dem Euroraum ausscheiden. Jetzt. Noch dieses Jahr.