Ein Politiker in Delmenhorst

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Donnerstag, 30. Juli 2020

Briefmarken Corona Edition (11)

Hallo und Willkommen zur inzwischen 11. Fortsetzung der Ergebnisse des Sammelns von Wahlplakaten im Web. Fangen wir heute zur Ausnahme mal mit einem Plakat der sogenannten "Alternative für Deppen" an, die die Frau mit dem Sprung in der Schüssel - Entschuldigung Frau Spring-Räumschüssel ins Rennen schickt. Was genau diese Dame nun mit ihrem martialischen Auftreten bezweckt, nun wir werden es nicht erfahren. Ob sie als Alterspräsidentin des Brandenburgischen Landtags allerdings Respekt-schellen verteilt hat, darüber ist zumindest in den Medien nichts erschienen.
Machen wir weiter mit Martina Wild aus Augsburg. Die Idee, als Wahlplakat ein künstlerisch gestaltetes Motiv zu nehmen, Respekt, die ist nicht schlecht. Schlecht ist dann allerdings die Umsetzung. Leider. Aber vielleicht hätte man hier ein wenig mehr Vorauswahl bei der Bestimmung der Künstlerin gemacht, so dass die Kandidatin nicht wie eine Blumen liebende Serienmörderin auf dem Rückweg vom letzten Opfer aussieht. Ein typischer Fall von gewollt und nicht gekonnt.

Kommen wir zur CDU, die ihre vollständige Empathielosigkeit für die Probleme unserer Zeit nicht treffender als mit diesem Meme zeigen konnte. Kein Wahlplakat, aber so bodenlos schlecht, dass es hier hingehört. Das Tagebau Sünde ist, die zerstörten Flächen hinterher bestenfalls als Seenplatte "renaturiert" werden können, sich Menschen mit ihrem Leben für den Erhalt der Umwelt einsetzen und die Kohle einer der Klimaschädlinge schlechthin ist - alles das geht an der Fraktion der CDU in NRW komplett vorbei. Da kann man nur aufrufen, Frau Plonsker nie wieder für was auch immer zu wählen. 
Machen wir weiter mit der bayerischen Schwester der CDU, der CSU. Was sieht der schnelle Beobachter dieses Plakats, wenn er mit dem Auto vorbeifährt? "Nein, Nein, Nein". Und das Blau der CSU. Okay, mag der eine oder andere denken, ich hätte ja die CSU sowieso nicht gewählt, aber gleich dreimal Nein? Oder gibt es auf dem Wahlzettel drei Stimmen und man kann sein Missfallen auch mit 3 Neinstimmen zum Ausdruck bringen? Aber, selbst wenn man das "Schluss mit" auch noch wahrgenommen hat, was soll uns das sagen? Ist die CSU jetzt die "Ja-Partei"? Also, ja zum Umbau der Wirtschaft zum besseren Klimaschutz? Ja zum Kommunismus? Ja zum Tempolimit? Ja zur Abberufung von Andi Scheuer? Hey, so eine Ja-Partei wäre ja voll cool. Aber bei diesen Themen würde von der CSU ja nur "Nein, Nein, Nein, NEIN!" kommen ...

Die zweijährige Tochter meiner Nachbarn spricht inzwischen gut verständliche 3-Wort-Sätze, dem Alter entsprechend. Herr Keller, der für was eigentlich, kandidiert ist anscheinend über den 2-Wort-Satz nicht hinausgekommen. Vertrauen? In den Keller? Da wo es dunkel und unheimlich ist? Oder wir vertrauen darauf, aus dem Keller wieder ans Tageslicht zu kommen? Man weiß es einfach nicht. Vielleicht ist es auch das Vertrauen des Herrn Keller, dass die Wählerschaft inzwischen so abgestumpft ist, dass zwei Wörter, ein Schlipsträger und ein Parteilogo reichen um eine Wahlentscheidung zu treffen. Die Klientel ist aber tatsächlich eher weiter rechts anzutreffen.