Ein Politiker in Delmenhorst

Ansichten, Vorschläge, Meinungen und alles andere was einem Politiker in Delmenhorst einfällt.

Montag, 26. Juni 2017

Von Politik und Partikularinteressen

(c) Ortsfeuerwehr Süd, Delmenhorst
Ein Glanzstück der Kommunalpolitik war es nicht, was unsere Gruppe in der letzten Ratssitzung vor der Sommerpause abgeliefert hat. So selbstkritisch muß man sein. Allerdings gibt es hierzu und zu der Problematik um das Pulterngelände einiges aufzuarbeiten und das will ich hier tun.

Vorweg einiges zur Geschichte dieses Geländes. Am 10.06.2004 brannte der ehemalige Gasthof "Zur Pultern" bis auf die Grundmauern ab. Sah es zuerst nach einem schrecklichen Unfall aus, stellte sich später heraus, dass es sich um Brandstiftung durch einen der Söhne der Inhaberin gehandelt hat. Hier liegt schon einmal das erste Problem mit diesem Grundstück. Durch die Aufarbeitung dieser Straftat und die Prozesse, die bis zum BGH gingen vergingen Jahre, bis die das Grundstück mit der Ruine zum Verkehr freigegeben werden konnte. Durch eine schnelle Entscheidung der Stadt Delmenhorst konnte die Liegenschaft 2013 erworben werden. Im September 2014 begannen dann die Abrißarbeiten, die sich bis Anfang 2015 hinzogen. Parallel dazu gab es seit 2013 mehrere Anläufe der Verwaltung und der Politik, eine sinnvolle Nachnutzung für dieses Gelände zu finden. 

Die ersten Vorschläge der Verwaltung sahen ein Gewerbegebiet vor, das unter anderem durch eine Erschliessungstrasse über den See die dahinter liegenden Grundstücke erschlossen hätte. Diese Pläne fanden allerdings keine politische Mehrheit und wurden daher zu diesem Zeitpunkt nicht weiter verfolgt. Es ist aber grundsätzlich so, dass die Verwaltung beziehungsweise die Wirtschaftsförderung ein starkes Interesse daran hat, die hinter dem eigentlichen Pulternareal liegenden Flächen des Landschaftsschutzgebiets zu erschliessen und dort Gewerbe anzusiedeln. Dieses ist in der Politik und der Bevölkerung allerdings umstritten. Daher herrscht hier seit einiger Zeit ein Patt zwischen Politik und Verwaltung. Die Verwaltung ist nicht bereit, Pläne für eine naturnahe Nachnutzung als Naherholungsgebiet vorzulegen, in der Politik findet sie für die Ansiedlung von Gewerbe keine Mehrheiten. Ich selbst trete seit langen dafür ein, aus dem Grundstück einen Park mit kleiner Gastronomie zu entwickeln.

Zusätzlich zur Verwaltung gibt es eine Reihe von Akteuren, die auf dem Grundstück ihre Partikularinteressen verwirklichen wollen. So drängt der Angelverein massiv darauf, den See zu pachten um dort den Vereinsinteressen nachzugehen. Pikanterweise prominent vertreten durch einen Ratsherrn. Die Hundebesitzer ihrerseits möchten dort gerne eine große Freilauffläche einrichten. 

Um es aber ganz deutlich zu sagen: Die Fläche muss der gesamten Bevölkerung nutzen und sollte weder eingezäunt noch verpachtet werden. Hier muss Natur erlebbar bleiben und Naherholung möglich sein. 

Wir als Kommunalpolitiker sind dem Wohl der ganzen Stadt verpflichtet und sollten persönliche Interessen hintenan stellen. Das ist das Mindeste, was man erwarten kann.

Was ist nun in der letzten Sitzung passiert? Die AG 60+ der SPD hatte einen Antrag gestellt, der den folgenden Wortlaut hatte:
Antrag der Gruppe SPD/Piraten auf Anregung der SPD AG 60plus:
- Umwandlung des Pultern-Areals zum öffentlichen Park.
- Keine neue Planstraße neben der B 75.
Ein Teich mit Zulauf von der Pultern und zugeschütteter Ablauf zum See würde von der Planstraße bedeckt werden. Die Anbindung an ein geplantes Gewerbegebiet ist ohne  Weiteres über Nienburger Straße bzw. Stickgraser Allee möglich.
- Voraussetzungen schaffen, dass sich See und Teich selbst biologisch weiterentwickeln können (renaturieren).
Wenn möglich, einen Wanderweg um den ganzen See anlegen.
- Neue Lokalität oder Vorkehrungen für Veranstaltungen sind ausdrücklich erwünscht.
Dieser Antrag wurde der Gruppe in der Fraktionssitzung am 08.05.2017 vorgelegt, beschlossen, übernommen und als Antrag der Gruppe an die Stadt gestellt. Im Planungsausschuss am 13.06.2017 wurde aus dem o.a. Antrag dann folgendes:
Die Verwaltung sollte den Arbeitsauftrag erhalten, im Rahmen einer Machbar­keitsstudie die Nutzungsmöglichkeiten für das Gesamtareal – ehemals Pultern und rückwärtig anschließende Flächen – zu untersuchen und zur Entscheidung vorzulegen.
Dieser geänderte Text entsprach allerdings nicht mehr auch nur ansatzweise dem ursprünglichen Originaltext der Gruppe. Daher änderten wir den Antrag im folgenden Verwaltungsausschuss am 14.06.2017 auf diese Version:

- Umwandlung des Pultern-Areals zum öffentlichen Park
- Keine neue Planstraße neben der B 75.
Ein Teich mit Zulauf von der Pultern und zugeschütteter Ablauf zum See würde von der Planstraße bedeckt werden. Die Anbindung an ein geplantes Gewerbegebiet ist ohne Weiteres über Nienburger Straße bzw. Stickgraser Allee möglich.
- Voraussetzungen schaffen, dass sich See und Teich selbst biologisch weiterentwickeln können (renaturieren).
Wenn möglich, einen Wanderweg um den ganzen See anlegen.
- Neue Lokalität oder Vorkehrungen für Veranstaltungen sind ausdrücklich erwünscht.
Auf Wunsch der GRÜNEN wurde ein Satz gestrichen. Dieser Antrag wurde dann so im Verwaltungsausschuss beschlossen und dem Rat für die Sitzung am 21.06.2017 zur Entscheidung vorgelegt. In der vorhergehenden Fraktionssitzung vom 19.06.2017 wurde die Gruppe von diesem Vorgehen unterrichtet und beschlossen, die beiden unterschiedlichen Ergebnisse aus dem Planungs- und Verwaltungsausschuss in einen Antrag unterzubringen, so dass die endgültige Fassung nun mehr lautete:
- Umwandlung des Pultern-Areals zum öffentlichen Park
- Keine neue Planstraße neben der B 75.
Ein Teich mit Zulauf von der Pultern und zugeschütteter Ablauf zum See würde von der Planstraße bedeckt werden.
- Voraussetzungen schaffen, dass sich See und Teich selbst biologisch weiterentwickeln können (renaturieren).
Wenn möglich, einen Wanderweg um den ganzen See anlegen.
- Neue Lokalität oder Vorkehrungen für Veranstaltungen sind ausdrücklich erwünscht.

Die Verwaltung sollte den Arbeitsauftrag erhalten, im Rahmen einer Machbarkeitsstudie die Nutzungsmöglichkeiten für das Gesamtareal – ehemals Pultern und rückwärtig anschließende Flächen – unter Maßgabe der oben formulierten Kriterien zu untersuchen und zur Entscheidung vorzulegen.
Soweit also ein normaler, politischer Vorgang. Standpunkte definieren, Kompromisse finden und Ergebnisse erzielen. 

Allerdings schien dieser gefundene Kompromiss einigen Fraktionsmitgliedern nicht zu gefallen, wir sind hier wieder bei Partikularinteressen, so dass anscheinend eine Absprache mit der CDU getroffen wurde, hier geheim abzustimmen, damit ein von der Fraktion abweichendes Votum ermöglicht würde und somit der Antrag der eigenen Partei abgelehnt werden sollte. Und hier sind wir wieder am Anfang. Am Ende mußte dieser Antrag vom Antragssteller zurückgezogen werden, um sich der Blamage, dass nicht einmal die eigene Gruppe hinter dieser Angelegenheit steht, zu vermeiden. Wahrlich kein Glanzstück unserer Gruppe. Wieder einmal wurde die Chance vertan, einen Teil unserer Stadt weiterzuentwickeln und ein Stück Lebensqualität zu schaffen. Schade drum.

Mittwoch, 21. Juni 2017

Best of Sassen ...

In einer Pressemitteilung hatte ich das Agieren von Frau Sassen (Bürgerforum "Neue Wege") im Stadtrat der Stadt Delmenhorst als "Clownereien" und "Pathologisch" bezeichnet. Dafür gab es zum Teil derbe Kritik der Anhänger von Frau Sassen. Daher habe ich mich entschlossen, hier ein kommentiertes "Best-Of" der Arbeit von Frau Sassen zu veröffentlichen. Möge sich jeder selbst ein Bild machen. Ich möchte hierzu nach anführen, dass es sich hier um schriftliche, nachvollziehbare Anträge aus dem Ratsinformationssystem der Stadt Delmenhorst handelt. Die mündlich vorgebrachten Goldies können leider hier nicht dokumentiert werden.

Los geht es mit einem Antrag aus dem April 2017:

Antrag der Fraktion Bürgerforum/Freie Wähler vom 28.04.2017: Integration durch deutschsprachige Bücher in der Bibliothek, insbesondere in einfacher Sprache
Zu beschließender Antrag: Die städtische Bücherei legt zukünftig ausschließlich Medien in deutscher Sprache (oder deutsch und parallel eine Fremdsprache) aus und in Sprachen, welche an staatlichen Del­menhorster Schulen unterrichtet werden. Zur Unterstützung der Integration von Zugezo­ge­nen ohne deutsch als Muttersprache werden Schriften in „Einfacher Sprache“ angeschafft.

Man fragt sich, was hier in dem Kopf der Antragsstellerin vorgeht, wenn man dann noch die nachgeschobene Begründung hört, dass man ja nicht wüßte, ob da nicht Bombenbauanleitungen in fremden Sprachen ausliegen. Und dann fragt man sich, ob dann auch ein Oxford Dictionary entfernt werden soll.

Ein weiterer Antrag aus dem Mai 2017:

Antrag der BG Sassen für die Fraktion Bürgerforum/Freie Wähler vom 16.05.2017: Bekämpfung der bandenmäßigen Kriminalität in Delmenhorst
Zu beschließender Antrag: Die bandenmäßige Kriminalität in Delmenhorst ist auf allen Ebenen zu unterbin­den. Wir beantragen eine Aussprache im VA mit Anhörung von Fachdiensten und ggf. Bürgern.

Impliziert wird hier, dass die Stadt Delmenhorst nichts gegen die bandenmäßige Kriminalität unternehmen würde, ja diese sogar toleriert.

Hier noch ein schöner Antrag aus dem Jahr 2015

Eingang: Di. 02.06.2015 10:18
Betreff: Trinkwasserzapfstelle am Wasserturm
Text: Trinkwasserzapfstelle am Wasserturm Ich stelle den Antrag folgendes zu prüfen. Die Stadtverwaltung prüft folgenden Weg inklusive Kosten.In der Graft wird ein neuer Brunnen geschlagen und übergangsweise eine Trinkwasseraufbereitung gebaut, um den Wasserturm mit einer neuen Direktleitung (ohne Mikroorganismenfilm) mit Trinkwasser zu versorgen. Am Wasserturm werden Zapfstellen eingerichtet, an denen gegen Münzeinwurf, Trinkwasser frei von Chlor und Mikrooeganismen gezapft werden kann. Zu Prüfen ist 1. die Möglichkeit dieses Weges und ggf. Alternativvorschläge anzugeben, 2. die Dauer der Umsetzung und 3. der voraussichtliche Preis pro Liter.Anmerkung: Die Trinkwasserförderung ist durch die Stadt oder eine 100%ige Tochterfirma ohne langes Prüfverfahren möglich, weil 1. Delmenhorst eine Kreisfreie Stadt ist, 2. in den Wasserköper nicht nachteilig eingegriffen wird und 3. das Wasser direkt am Ort gebraucht wird. Begründung des Antrages: Ich gehe davon aus, dass sich in Delmenhorst ein Drittel der Bevölkerung kein Flaschenwasser leisten kann. Ich möchte allen Delmenhorstern den Zugang zu frischem Trinkwasser ermöglichen.

Dieser Antrag steht für sich selber und bedarf keines Kommentars, ebenso wie der nächste aus dem Jahr 2015, der eine gute Intention hat, aber so deutlich naiv und substanzlos formuliert ist, dass man nur hilflos die Hände haben kann:


Antrag RF Sassen vom 11.06.2015: Weniger Geschirr von Außerhausverkäufen
Zu beschließender Antrag: Die Verwaltung wird beauftragt, einen Weg zu finden, mit welchem System das Einmal-Geschirr von Außerhausverkäufen nicht mehr in der Natur oder am Straßenrand landet.

Den folgenden Antrag habe ich unredigiert und mit allen Fehlern übernommen. Hier wird die Nähe von Frau Sassen zur "Reichsbürger"-Szene deutlich:

Eingang: Sa. 10.01.2015 09:39
Betreff: Personalausweis
Text: Nach mehfacher Beschäftigung zur Rechtmäßigkeit der Bundesrepublik Deutschland stelle ich folgende Fragen an das hiesige Ordnungamt (Fachdienst Bürgerangelegenheiten):Im Video https://www.youtube.com/watch?v=hBnYskcJjUowird nachvollziehbar dargelegt, dass die in Delmenhorst ausgestellten Reisepässe und Personalausweise uns nicht als deutsche Staatsbürger ausweisen. Es wird kein Familienname angegeben. Das ist laut PAuswG und PAuswV aber gefordert. 1. Werden die Inhaber der in Delmenhorst ausgestellten Ausweise als juristische Person geführt? 2. Gibt es auch einen Ausweis für natürliche Personen?3. Warum steht als Landesangabe DEUTSCH?4. Gibt es auch einen Ausweis mit den Ladesausgabe Bundesrepublik Deutschland?5. Zeigen die aufgezeigten Sachverhalte, dass die Bundesrepublik Deutschland völkerrechtlich kein eigenständiger Staat ist?6. Können Delmenhorster einen gültigen Personalausweis mit Familiennamen und einer gültigen Bezeichnung für einen Staat auf Delmenhorster Gebiet bekommen?

Mein Highlight ist der Staat auf Delmenhorster Gebiet. Das wird eine spannende Kiste, diesen von der UN anerkennen zu lassen.

Beim nächsten und letzten Antrag sieht man die normale Arbeitsweise von Frau Sassen deutlich:

Anfrage der BG Sassen für die Fraktion Bürgerforum/Freie Wähler vom 16.05.2017:
Wohnen Am Wollepark
Inhalt der Anfrage: 1. Durch den Abriss der Häuser Am Wollepark 1-5 zogen die dort wohnenden Menschen in die nächste unbewohnte Immobilie. Wer kontrolliert dies? 2. Stimmen die Gerüchte, dass im Wollepark Kinder für Pornographieaufnahmen missbraucht werden? 

Frau Sassen schnappt Gerüchte auf und verbreitet diese nicht nur weiter, sondern zementiert diese in Anfragen und Anträgen, unbeachtet des Wahrheitsgehalts oder der Konsequenzen. Letztendlich unterstellt Sie allen Verantwortlichen in der Stadt, Verbrechen zu decken. Und damit wären wir wieder am Anfang, dieser Antrag war der Grund für die o.a. Pressemitteilung:

Gruppe SPD/Piraten, Grünen-Fraktion und FDP - Fraktion fordern Eva Sassen auf, ihr Ratsmandat niederzulegen
Bestürzt reagieren die Gruppe SPD/Piraten, die Fraktionen B 90/Grüne sowie die FDP-Fraktion auf die jüngsten, haltlosen Vorwürfe der Ratsfrau Sassen, die Stadtverwaltung und damit auch die Ratsmitglieder würden im Wollepark dulden, dass Kinder zu pornographischen Aufnahmen missbraucht würden und trotz der Kenntnis davon nicht einschreiten. Dieses weisen die genannten Ratsmitglieder von sich. “Aus den anfänglich häufig als Clownereien belächelten Aktionen von Frau Sassen sind inzwischen fast schon pathologisch zu nennende Rundumschläge gegen alles und jeden geworden. Frau Sassen schadet sich, dem Rat und der ganzen Stadt enorm und muss sich fragen lassen, ob Sie als Ratsmitglied geeignet und tragbar ist.”, so Andreas Neugebauer (Piraten). “Als Mutter und Ratsmitglied bin ich entsetzt, mich solchen Vorwürfen ausgesetzt zu sehen. Das hat nichts mehr mit Politik zu tun, offensichtlich geht es Frau Sassen inzwischen darum, Menschen zu diskreditieren und zu beschädigen.” ergänzt die Fraktions- und Gruppenvorsitzende Bettina Oestermann. “Mit einer einfachen Entschuldigung ist es inzwischen nicht mehr getan. Frau Sassen muss ihr Mandat niederlegen. Zu ihrem eigenen Schutz und im Sinne der Stadt” ergänzt Grünen – Fraktionsvorsitzende Marianne Huismann. „ So ein Verhalten geht gar nicht. Man kann nicht ständig verbal um sich schlagen. Frau Sassen muss endlich Konsequenzen ziehen“, so FDP- Fraktionsvorsitzender Murat Kalmis.

Die Gruppe SPD/Piraten wird das Verhalten von Eva Sassen im nächsten Verwaltungsausschuss und im Stadtrat thematisieren.

Samstag, 3. Juni 2017

Die Maske fällt

So, Herr Poggenburg will also den Islam in Deutschland verbieten. Selbst mir als Atheisten stellen sich bei diesem Gedanken die Haare auf. Oder, um es mal mit meiner Fraktionsvorsitzenden zu sagen: "Ich bekomme Locken.". Aber mal von Anfang an. Wie stellt sich dieser Herr, immerhin Vorsitzender einer ständig schrumpfenden Landtagsfraktion, das denn nun genau vor?

Als erstes müsste ja das Grundgesetz geändert werden, steht doch im Artikel 4:

Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland

Art 4 
(1) Die Freiheit des Glaubens, des Gewissens und die Freiheit des religiösen und weltanschaulichen Bekenntnisses sind unverletzlich.(2) Die ungestörte Religionsausübung wird gewährleistet.(3) Niemand darf gegen sein Gewissen zum Kriegsdienst mit der Waffe gezwungen werden. Das Nähere regelt ein Bundesgesetz.



Das wäre der absolut notwendige Schritt. Als nächstes greift ein Verbot natürlich nur, wenn die Zuwiderhandlung auch sanktioniert wird. Hier bietet sich der Vergleich zu dem längst abgeschafften §175 an:


„Dabei ist davon auszugehen, dass der deutschen Auffassung die geschlechtliche Beziehung von Mann zu Mann als eine Verirrung erscheint, die geeignet ist, den Charakter zu zerrütten und das sittliche Gefühl zu zerstören. Greift diese Verirrung weiter um sich, so führt sie zur Entartung des Volkes und zum Verfall seiner Kraft.“

Nach diesem Paragraphen konnte eine Freiheitsstrafe bei dem Verstoß gegen dieses Verbot verhängt werden. Also müsste bei der Ausübung der muslimischen Religion ein ähnliches Instrument geschaffen werden. Das führt aber unweigerlich dazu, die Einhaltung der Vorschrift auch zu überprüfen, weil der Staat gezwungen ist, die Befolgung der Gesetze auch sicherzustellen. 

Wie macht man das also?

Vielleicht mit der Kennzeichnung von Muslims? Auch hier gibt es ja durchaus Erfahrungen in Deutschland. Ein wenig abgewandelt und schwupps weiß man, wer nicht gen Mekka beten darf. Und wenn man schon dabei ist, dann kann man natürlich auch gleich den Verfassungsschutz damit beauftragen, hier auch tätig zu werden. Oder man könnte in Wohnblöcken auch Spitzel beauftragen, zu schauen, was denn der Nachbar wohl so drei mal am Tag macht.

Man sieht also, eines führt zum anderen. Und das ist Herrn Poggenburg, Herrn Höcke oder auch Herrn Meuthen oder Frau Petry sehr wohl bewusst. Diese Menschen zündeln und wenn es dann brennt, ist es ihnen recht, aber sie sind natürlich unschuldig. Daher stehen wir auf und stellen uns dem Entgegen. Immer und überall.