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Der Rat der Stadt Delmenhorst hat auf seiner letzten Sitzung vor der diesjährigen Sommerpause beschlossen, die Stelle eines Klimaschutzmanagers, bei gegebener Finanzierung durch Fördergelder, wieder zu besetzen. Leider wurde diese Stelle ja im Rahmen der Nachtragshaushalts zur Rettung unseres Krankenhauses gestrichen, was wir als Gruppe auch seinerzeit stark kritisiert haben. Es war aber auch seinerzeit so, dass wir zum einen diesen Nachtrag nicht einmal eine Woche vor der Beschlussfassung kannten und die Vorlage auch nur im Paket mehrheitsfähig war.
Im selben Nachtragshaushalt wurde auch die so genannte "Brötchentaste" abgeschafft, die es bisher erlaubte bis zu einer Stunde kostenlos auf ansonsten kostenpflichtigen Parkplätzen zu parken. Angeregt wurde diese Regelung, wie ja immer wenn es ums kostenlose Parken geht, von der FDP. Wenigstens ein Thema hat die örtliche FDP für sich entdeckt und jetzt gerade wieder beantragt.
Was haben diese beiden Dinge jetzt miteinander zu tun? Nichts, denkt man erstmal. Auf der einen Seite soll eine Stelle neu besetzt werden, die sich mit den Folgen des Klimawandels für unsere Kommune auseinandersetzt und probiert diese möglichst beherrschbar zu machen und darauf hinwirken soll, den stattfindenden Klimawandel durch kommunale Maßnahmen ein klein wenig abzuschwächen. Sicherlich hatte der bisherige Klimaschutzmanager Probleme mit der Definition seiner Aufgaben und dem Standing in der Verwaltung, daran muß gearbeitet werden, keine Frage.
Auf der anderen Seite: Weniger Einnahmen durch weniger Parkgebühren und Bürger, die eine Stunde kostenlos parken können. Der ortskundige Autofahrer findet allerdings immer einen kostenlosen Parkplatz in der City. Sei es auf den Graftwiesen, Wochentags nach 16:00 Uhr beim Amtsgericht, Nachmittags beim Willmsgymnasium oder mit der Parkscheibe auf dem Bismarkplatz - irgendwo ist immer etwas frei.
Es geht hier aber darum, wie man Politik und auch gerade Kommunalpolitik versteht. Geht es hier um Egos, um den Austausch von "Erfolgen" und die Selbstdarstellung - dann sind diese Themen miteinander verwoben. Geht es darum, für den Zeitraum indem man Ratsmitglied ist, etwas für die Kommune zu erreichen und langfristig die Zukunft der Stadt zu sichern, dann ist das eine Thema existenziell und das andere eine Sache, die man machen kann, wenn alles andere stimmt. So muss nun jeder für sich entscheiden, wie er Politik machen will. Ich habe meinen Weg definiert - und der hat nichts mit Brötchentasten zu tun.
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